Nachrichten Ausländer, Kultur und Integration

Mit diesen Worten betitelt die MILLIYET ihren Bericht über den Hamburger Schulkongress, bei dem die bekannte türkischstämmige Soziologin und Schriftstellerin Necla Kelek erneut ihre These bekräftigte, dass Zwangsehen und Gewalt in der Ehe zur gängigen Praxis innerhalb türkischer und arabischer Familien gehörten. Überraschend ihre vorgestellten Zahlen, wonach von den in Deutschland lebenden 2,5 Millionen Türken nur 2,6 Prozent völlig in die deutsche Gesellschaft integriert seien. Auf die Zusammensetzung und das Zustandekommen dieser Zahl geht aber die Zeitung nicht näher ein.

Quelle:
Deutsch-Türkische Medienagentur
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Die Integration von Ausländern fängt oft schon im Kindesalter an. Mit ungewöhnlichen und umstrittenen Mitteln will die hessische Stadt Dietzenbach zur Integration ausländischer Kinder beitragen: In den Kindergärten müssen künftig die deutsche Fahne und ein Bild des Bundespräsidenten aufgehängt werden. Außerdem wird Deutsch als einzige Umgangssprache festgelegt. Einen entsprechenden Beschluss fasste das Stadtparlament der östlich von Frankfurt gelegenen Kommune gestern Abend mit den Stimmen der CDU und einer Freien Wählergemeinschaft. Der Antrag wurde von der Stadtverordnetenversammlung mit 22 zu 15 Stimmen verabschiedet. SPD, Grüne, Dietzenbacher Liste und der größte Teil der FDP stimmten dagegen. Der Ausländerbeirat der Stadt hatte sich vor dem Beschluss gleichfalls ablehnend geäußert.

Die Berliner Islamkonferenz soll ab heute, Mittwoch den 27.09.06, das Verhältnis zwischen Islam und Staat in Deutschland neu regeln: Religionsunterricht, Imamausbildung, Gleichberechtigung.

 

Bündnis 90/Die Grünen entwickeln ihre Integrationspolitik weiter. Wir wollen mit den hier lebenden Migrantinnen und Migranten einen gesellschaftlichen Integrationsvertrag schließen. Zuwanderinnen und Zuwanderer sollen von Beginn als künftige Staatsbürgerinnen und Staatsbürger wahrgenommen werden - mit allen Rechten und Pflichten.

Die Diskussionen um die Rede Benedikt XVI. haben in den türkischen Medien noch nicht nachgelassen. Die islamistischen MILLI GAZETE und VAKIT fordern eine „richtige“ Entschuldigung und sehen wie die vom ehemaligen Innenminister Schily in Deutschland verbotene VAKIT betont, den Papst als „Quelle der Spannungen“. „Entschuldigung dritten Grades“ nennt die HÜRRIYET die gestrigen Aussagen des Papstes und wertet das „Bedauern um das Missverständnis“ als eine halbherzige Entschuldigung, wobei sie darauf aufmerksam macht, dass der Papst trotz allem seine für Ende November in die Türkei antreten werde. In mäßigen Worten aber energisch fordern auch Kommentatoren der liberalen Zeitungen wie MILLIYET eine „aufrichtige“ Entschuldigung.

 

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