Statistik: Asylanträge, Quartalszahlen, Asylzahlen April 2005

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NÜRNBERG ? Die Zahl der Erstanträge auf Asylgewährung in Deutschland ist im Jahresvergleich weiterhin rückläufig. Seit 2001 hat sich die Zahl der erstmalig Asylsuchenden ungefähr halbiert. Diese und weitere Informationen zur Asylstatistik gehen aus dem Monats- und Quartalsbericht des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge <externer Link> für die Monate Januar bis März und April 2005 hervor.

Im April 2005 wurden beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 2 266 Asylerstanträge gestellt. Damit blieb die Zahl gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert. Gegenüber April 2004 ging die Zahl der Asylbewerber um 749 Personen (24,8 Prozent) zurück. Damit bewegt sich der Rückgang im Jahresvergleich auf dem Niveau des Rückgangs im gesamten ersten Quartal, in dem ein Absinken um zirka ein Viertel zu verzeichnen war.

Unter den Herkunftsländern belegt Serbien und Montenegro den Spitzenplatz vor der Türkei und der Russischen Föderation; auf diese drei Länder entfällt seit Jahresbeginn zirka ein Drittel aller Asylsuchenden. Aber auch Nigeria rangiert unter den zahlenmäßig wichtigsten zehn Herkunftsländern im April.

Von den 4 578 Antragstellern, deren Anträge im April 2005 beschieden wurden, erhielten knapp ein Prozent eine Anerkennung als Asylberechtigter; 284 Personen wurde Abschiebungsschutz gewährt. Neben den 2 266 Erstanträgen im April wurden 1 198 Folgeanträge beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gestellt. In zirka zwei Prozent der beschiedenen Fälle lagen Abschiebungshindernisse vor.

Damit sinkt die Zahl der Asylsuchenden in Deutschland seit 1995 - mit Ausnahme einer leichten Stagnation von 2000 auf 2001 - kontinuierlich. Im Bereich des Schengener Abkommens <Lexikon Migrationsrecht.net> ist die Anzahl der Übernahmeersuchen von den Mitgliedstaaten an das Bundesamt im April angestiegen, insgesamt wurde aber auch hier ein nahezu konstant niedriges Niveau erreicht.

International war Hauptzielland für Asylsuchende im letzten Jahr nach Angaben des UNHCR <externer Link> Frankreich (61 600). Es folgten die USA (52 400), Großbritannien (40 200), Deutschland (35 600) und Kanada (25 500). Für 2004 wurden die niedrigsten Asylsuchendenzahlen seit sechzehn Jahren ermittelt. Immer weniger Menschen bitten in den Industriestaaten um Asyl. Nach der im März vorgestellten UNHCR-Jahresstatistik haben im vergangenen Jahr in achtunddreißig Industriestaaten 368 000 Menschen einen Asylantrag gestellt.