Die Welt zu Gast bei Freunden - Fußball WM 2006

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Heute beginnt der Kartenvorverkauf für die Fußballweltmeisterschaft 2006. Diese Meldung wird nicht all diejenigen, die mit Migrationsrecht oder dem neuen Zuwanderungsgesetz zu tun haben direkt vom Hocker reißen. Dennoch steht Deutschland mit der WM unter dem Motto ?Die Welt zu Gast bei Freunden? ein bedeutendes Ereignis mit möglichen positiven Erfolgen für Integration und Zusammenleben von Deutschen und Ausländern in Deutschland bevor. Die 523 Tage der Vorfreude bis zum Endspiel in Berlin wird auch der erste große Bestechungsskandal um den Schiedsrichter Hoyzer nicht trüben können. Kunst und Kultur werden rund um die WM vom BMI und von der FIFA gefördert. Menschen aus vielen Ländern der Welt werden sich nach Deutschland wagen und sehen, dass sie hier tatsächlich zu Gast bei Freunden sind!

Noch ruht der Ball, aber der Puls steigt: Deutschland wird vom WM-Fieber erfasst. So gesehen ist die Affäre um Hoyzer, weitere Schiedsrichter und Spieler ein hervorragendes Mittel, den Fußball für die nächsten 493 Tage bis zum Anpfiff am 9. Juni in München ins Rampenlicht rücken. Als Kopf der Gruppe A wird Deutschland seine weiteren Gruppenspiele am 14. Juni in Dortmund und am 20. Juni in Berlin austragen. Die Gegner werden am 9. Dezember 2005 in Leipzig ausgelost. Die Spiele der ersten Runde werden um 15, 18 und 21 Uhr angepfiffen, die der zweiten Runde um 17 und 21 Uhr. Das Finale am 9. Juli 2006 im Berliner Olympiastadion soll um 20 Uhr beginnen. Bis dahin werden tausende Fans aus aller Herren Länder nach Deutschland reisen. Sicher werden viele von ihnen die Gelegenheit nutzen und sich dieses sagenumwobene wiedervereinte Deutschland genau ansehen. Mit unserer Gastfreundlichkeit Fremden gegenüber werden wir Deutsche eine große Chance erhalten zu zeigen, dass wir Rassendiskrimierung und Antisemitismus, die einst im Nationalsozialismus gipfelte überwunden haben und offen sind für Kulturen und Religionen, die sich von unseren christlichen Wurzeln unterscheiden.

Fußball, das wissen Psychologen, ist als Massensportart ein gesellschaftlich akzeptiertes Ventil zum Abbau von Aggressionen. Hier kann man sich ausgelassen freuen wie beim Karneval, fiebern, trauern, tanzen und ?Schiebung? brüllen um den Schuldigen am Misserfolg anzuprangern. Durch alle Religionen ist dies mittlerweile akzeptiert und weit über die christlich geprägten europäischen und südamerikanischen Kulturen hinaus. Dies bewiesen die Teilnehmer der letzten WM in Korea aus Iran und der Türkei. Hier in Berlin unter der Großbildleinwand am Sonycenter stellte sich bei Türkeispielen vor allem heraus, dass muslimische Fans ausgelassener und länger feiern und verrückt spielen, da in der Regel weitaus weniger Alkohol im Spiel ist. Die Website der Hertha erscheint selbstverständlich auch in Türkischer Sprache.

Durch den Fußball als Arbeitgeber wurden Freundschaften aufgebaut und gefestigt. Jupp Derwall wurde nicht nur Trainer und Technischer Direktor bei Galatasaray Istanbul, sondern auch Mittler zwischen der Türkei und Deutschland. Später resozialisierte der Verein ?unseren? in Kokainabhängigkeit geratenen Vorzeige Trainer Christoph Daum ? und ?wir? schieben Hassprediger ab statt ihnen mit Integrationskursen zu helfen? Ungeachtet von Erlassen eines Herrn Chrobog oder Vollmer wurde der DFB auf den gebürtigen Ghanaer Asamoah aufmerksam und berief ihn als ersten Schwarzafrikaner in eine DFB-Auswahl. Nach seiner Einbürgerung per Ministererlass feierte er 2002 seinen bislang größten sportlichen Erfolg, als er bei der WM in Japan und Südkorea mit Deutschland Vize-Weltmeister wurde. Seinen Vornamen Gerald trug er Zeit Lebens.

Fußball fördert Kultur. Die Fußball ? WM 2006 wird von einem Kulturprogramm begleitet, dass schon dieser Tage mehr Aufsehen verursacht als Flick oder RAF. Das von der Bundesregierung initiierte Kunst- und Kulturprogramm zur WM 2006 soll schon jetzt kulturell auf das sportliche Großereignis einstimmen. Die DFB-Kulturstiftung fördert Projekte, die das Thema Fußball künstlerisch aufgreifen. Das gesamte Programm wird von der Bundesregierung mit rund 30 Millionen Euro aus dem Erlös des Silber-Münzverkaufs zur WM 2006 finanziert. Als ?Offizieller Beitrag des Kunst- und Kulturprogramms zur FIFA WM 2006? feierte zum Beispiel der Dokumentarfilm ?Adelante Muchachas!? seine Premiere. 400 Filminteressierte und Medienvertreter waren ins Berliner Filmkunsthaus Babylon gekommen, um nach der Eröffnung durch Staatssekretär Dr. Göttrik Wewer, Aufsichtsratsvorsitzender der Nationalen DFB-Kulturstiftung WM 2006, Erika Harzers Werk zum Thema ?Mädchenfußball im Macholand? zu sehen. Ein angeregte Publikumsdiskussion mit der Regisseurin sowie dem Trainer des honduranischen Mädchen-Teams, Kalle Staymann, und den deutschen Fußball-Weltmeisterinnen Ariane Hingst und Viola Odebrecht von Turbine Potsdam krönte die Premieren-Veranstaltung.

Das Werk von Erika Harzer erzählt die Geschichte von vier Mädchen aus Honduras, die aus unterschiedlichsten Lebensverhältnissen stammen, deren gemeinsame Leidenschaft aber der Fußball ist. Die Regisseurin zeichnet ein authentisches Bild von den Einschränkungen und Ängsten, aber auch Hoffnungen und Erwartungen heranwachsender Mädchen in einem anderen Kulturkreis Mehr über das Kulturprogramm erfahren Sie hier: http://www.dfb-kulturstiftung.com/flash.de.html.

Die Welt kann kommen und wird zu Gast bei Freunden sein ? vor, während und nach der Fußball-WM 2006 in deutschland.