Mozartjahr - Wolfgang Amadeus Mozart ist Europäer, EU-Präsidentschaft, Bundeskanzler Wolfgang Schüss

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Österreichs Bundeskanzler Wolfgang Schüssel ist seit 1. Januar für sechs Monate Ratspräsident der Europäischen Union. Unter dem Motto "300 Sprachen und 500 Dialekte - das ist mein Europa" will er im kommenden halben Jahr eine neue Debatte über die EU-Verfassung und die innere Reform der Union anzustoßen, sagte er kürzlich in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Mozart spielt dabei im Mozartjahr eine große Rolle, denn er war ein Vorläufer "des Europäers".

Mozart, so Schüssel, sei eine europäische Persönlichkeit ist, die niemand für sich vereinnahmen kann, "auch wir Österreicher nicht. Er hat in Italien, Deutschland und Prag komponiert - gerade im Mozartjahr wird daher die EU zusammenrücken. Wir feiern auch den 150. Geburtstag Sigmund Freuds, der Europa noch einen ganz anderen Klang hinzufügt: Selbstreflexion, Aufspüren des Unbewussten, des Über-Ichs - die Identitätsfindung eines Kontinents."

Die von der der französischen Zeitung "Le Figaro" geäußerte These von einer "kleinen deutschen EU-Präsidentschaft" im bevorstehenden Halbjahr wies er mit den Worten zurück: "Wir sind Österreicher und keine halben Deutschen".

"Wir wollen unsere Akzente und unseren Klang in das europäische Konzert einbringen", betonte der Kanzler. Gefragt nach einer Achse Wien-Berlin meinte Schüssel, er sei besonders im Mozartjahr gegen Automobil-Vergleiche: "Wir wollen ein Orchester sein und kein Auto, das Achsen hat".


Als wichtigste Punkte des österreichischen EU-Vorsitzes nannte Schüssel die Beschäftigung, ein bürgernäheres Europa und die Stabilisierung des Balkans. Eine Diskussion über die EU-Verfassung wolle er nicht beginnen, sie sei aber ein Aspekt, um dem Unbehagen der Bürger auf die Spur zu kommen.

Schüssel bekräftigte zudem seine Kritik am Europäischen Gerichtshof und fordert Verbesserungen. Er wies darauf hin, dass der österreichische Verfassungsgerichtshof im Gegensatz zum EuGH in jedem Urteil die Verhältnismäßigkeit berücksichtige und Übergangsfristen gewähre.

Mozarts 250. Geburtstag wird im Jahr 2006 in Wien mit einem offenen Fest für die ganze Stadt gefeiert. Vom 27. bis 29. Jänner 2006 ist ganz Europa eingeladen, sich auf eine Reise zu und mit Mozart zu begeben, sein Leben und Werk zu entdecken. In der ganzen Stadt wird Geburtstag gefeiert: Musik, Filme, Lesungen, bunt gemischt und in überraschenden Konstellationen.

Die fünf verschiedenen ?Reisen? - ?Mozart. Freunde und Feinde?, ?Mozart. Wiener und Weltbürger?, ?Mozart. Kunst und Liebe?, ?Mozart. Leben und Sterben? und ?Mozart. Gestern und heute? - zeigen verschiedenste Zugänge zum Phänomen Mozart auf, die nicht auf seine Bedeutung für die Musik beschränkt werden sollen. Diese ?Mozart-Reisen? mit je vier verschiedenen Veranstaltungen und ein spezielles Kinderprogramm führen zu Spielstätten, die man vielleicht nicht gleich mit Mozart in Verbindung bringt. Der Bogen ist dabei weit gespannt: Orchesterkonzert, Kammermusik, Lied und Arie, Lesung, Kabarett, Film, Neue Musik, Kirchenmusik. In den wichtigen Sälen und Theatern Wiens sind Publikumslieblinge, internationale Weltstars und junge Talente hautnah zu erleben.

Die Liste der Künstler ist lang. Mit dabei sind z.B.: Olaf Bär, Senta Berger, Rudolf Buchbinder, Herbert Föttinger, Karlheinz Hackl, Adi Hirschal, Michael Köhlmeier, Oleg Maisenberg, Peter Matic, Fritz Muliar, Elfriede Ott, Ildikó Raimondi, Alfred ?ramek, Harald Serafin, Christoph Wagner-Trenkwitz, Emmy Werner, Herbert Zeman sowie der Amadeus Knabenchor, das Concilium musicum, das Hugo Wolf Quartett und die Wiener Symphoniker. Alle der rund 20 prominent besetzten Programme finden erstmals in Wien statt.

Zusätzlich zu diesem ansprechenden Kulturprogramm für alle wird es ein großes Zelt am Stephansplatz mit weiteren Highlights geben. Schlussendlich werden die ?Mozart-Reisenden? im vorabendlichen Wien bei großen Klanginstallationen am Maria-Theresien-Platz wieder zusammentreffen.