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Stipendienprogramm START für Zuwandererkinder geht in Berlin in das zweite Jahr

BERLIN - Gemäß Mitteilung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport vom 19. August 2005 geht das Schülerstipendienprogramm START für begabte und engagierte Zuwandererkinder und -jugendliche im Land Berlin nunmehr in das zweite Jahr. Im vergangenen Jahr war das Programm der gemeinsamen Bildungsinitiative der Deutsche Bank Stiftung (externer Link), des Fonds "Erinnerung und Zukunft" (externer Link), der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung (externer Link) und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport (externer Link) in Berlin eingeführt worden. Derzeit spricht alles dafür, dass an die Erfolge der anderen START Regionen, den Ländern Bremen, Hamburg und Hessen sowie den Städten Bielefeld, Dresden, Gütersloh, Leipzig und Wuppertal, angeknüpft werden kann.

Seit dem Schuljahr 2004/05 werden in Berlin zehn Stipendiaten durch das Stipendienprogramm gefördert. Es handelt sich dabei um Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen neun bis dreizehn chinesischer, polnischer, russischer, türkischer, ukrainischer und vietnamesischer Herkunft. Zu diesen sollen nun im Schuljahr 2005/06 mindestens zwölf weitere START-Stipendien hinzukommen. Vergabekriterien sind dabei neben dem Migrationshintergrund insbesondere gesellschaftliches Engagement sowie gute bis sehr gute schulische Leistungen; daneben hat die Förderung den Zweck, die Entwicklungschancen begabter Zuwandererkinder zu verbessern, weshalb auch ihre materielle Bedürftigkeit eine Rolle spielt.

Die Förderung ruht auf zwei Säulen: wirtschaftliche Unterstützung in Form eines Bildungsgeldes von 100 Euro monatlich und eines Computers mit Internetanschluss sowie ideelle Förderung und Unterstützung durch Beratungsangebote bei der Ausbildungs- und Studienplanung, Bildungsseminare sowie verschiedene Exkursionen. Hinzutritt ein Vernetzungsmoment: Einmal im Jahr sind alle START-Stipendiaten aus ganz Deutschland zu einem gemeinsamen Treffen eingeladen. Der Aufbau von Kontakten zur Wirtschaft, die Vermittlung von Praktika sowie ein Netzwerk ehemaliger Stipendiaten ergänzen das Angebot.

Das Finanzvolumen des Programms beträgt rund 600.000 Euro. "Wir haben vor drei Jahren das Projekt START in Hessen ins Leben gerufen", so der Geschäftsführer der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, Dr. Roland Kaehlbrandt in einer Pressemitteilung des Landes Berlin, "als Ansporn zur Integration und als Anerkennung von Spitzenleistungen junger Zuwanderer in Deutschland. Jetzt helfen wir gern bei der Verbrei-tung von START in Berlin mit." Christian J. Stronk, Geschäftsführendes Mitglied des Vorstands der Deutschen Bank Stiftung, setzte hinzu: "Gerne unterstützen wir die Idee, junge, begabte Menschen zu fördern und ihre Integration zu erleich-tern. Deutschland muss ein Land sein, in dem auch Menschen, die hier nicht geboren sind, ihre Berufs- und Lebensperspektive entwickeln können. Dazu wollen wir unseren Beitrag leisten."

Bei dem ebenfalls an der Förderung beteiligten Fonds "Erinnerung und Zukunft" handelt es sich um einen Teil der für humanitäre Leistungen an ehemalige Zwangsarbeiter zuständigen Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft". "Er unterstützt das START-Programm, weil viele junge Zuwanderer aus den Ländern Osteuropas kommen, gegenüber denen Deutschland eine besondere historische Verantwortung hat", erklärt der Vorstand der Stiftung Dr. Ulrich Bopp.

Bildungssenator Klaus Böger sagte zum Engagement der Senatsverwaltung: "Unser Ziel ist es, die Begabungsreserven dieser Jugendlichen in ihrem Interesse aktiv, verlässlich und kontinuierlich zu fördern. Diese integrative Bildungsmaßnahme soll die Jugendlichen darauf vorbereiten, später in allen Bereichen des wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Lebens Verantwortung zu übernehmen. Wir brauchen diese Schülerinnen und Schüler und ihre speziellen Fähigkeiten und Begabungen. Erfolgreiche Kinder und Jugendliche nichtdeutscher Herkunft haben Vorbildfunktion: Sie zeigen, dass es möglich ist, etwas zu erreichen, wenn man die Chancen ergreift."