Aussterben europäischer Regionen

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Die Abwanderung junge Leute ist ein Problem für viele europäische Regionen.Im Frühjahr  2001 bereisten die Fotografin Lucy Jones und die Theaterregisseurin Karen Witthuhn die Region Kalabrien, um anhand des Dorfs Caulonia im Süden Italiens das Problem der Abwanderung zu dokumentieren. Mit Fotografien und Interviews hielten. Auch in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern und auf den Äußeren Hebriden Schottlands ist die Abwanderung junger Menschen ein Problem. Deshalb werden wo Jones und Witthuhn ihr Projekt hier fortsetzen.

Mit Fotografien und Interviews halten sie fest, was der Region langsam verloren geht: Gemeindeleben und Kulturerbe. Sei es bei der örtlichen Musik, religiösen Bräuchen, der Kochkunst, in Theatern oder Schulen ? überall macht sich die Vergreisung der Gesellschaft und ihre schwerwiegenden wirtschaftlichen und kulturellen Folgen  bemerkbar.

Drastische Maßnahmen, dieser Entwicklung entgegen zu wirken, werden ergriffen. Der Bürgermeister von Laviano bei Neapel zahlt 10.000 Euro für jedes Kind das in seinem Dorf geboren wird.  Einige Gemeinden Andalusiens versuchen die traditionelle Wanderungsbewegung von Spanien nach Südamerika  rückgängig zu machen durch Freiflüge und Vermittlung von Wohnungen und Arbeit wieder in ihre Heimat zu locken. Ein thüringischer Schulleiter ermöglicht chinesischen Kindern eine Schulausbildung ? seine Schulen stehen sonst bald leer.

Mit Hilfe von Ausstellungen, öffentlichen Diskussionen und einer ?virtuellen Heimat? für abgewanderte und zurückbleibende Menschen im Internet wollen die Künstlerinnen auf diese Entwicklung aufmerksam zu machen. Mit ihren Werken entsteht ein visuelles Gedächtnis, mit dem in Bild und Ton Ausschnitte aus dem Alltag der Menschen festgehalten werden.

Kann Kunst Dörfer retten? Die Wanderausstellung und die neue Heimat im Internet können die Menschen verbinden. Was machen die Auswanderer und wo sind sie? Wie halten sie Kontakt zu Ihrer Heimat? Pflegen Sie ihre Bräuche in der Ferne? Geht es ihnen an den neuen Orten besser? Die  Künstlerinnen thematisieren diese Fragen mit ihrem Projekt und in Diskussionen mit Betroffenen und Entscheidungsträgern. Über eine Internetseite werden Einwohner und Ausgewanderte Erfahrungen austauschen und sich so eine ?Virtuelle Heimat? zu schaffen.

Die erste Ausstellung des Projekts ist bis zum 22. August 2004 in der italienischen Botschaft in Berlin zu sehen. Mehr Informationen erhält auch zu den Öffnungszeiten erhält man in Englischer und Italienischer Sprache unter   www.virtual-home.info