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Das staatliche Religionsamt der Türkei plant Fatwa gegen Zwangsehen

Das staatliche Religionsamt der Türkei (Diyanet) will offenbar eine Fatwa gegen Zwangsehen erlassen. In dem islamischen Rechtsgutachten würden Zwangsehen als Sünde und unislamisch gebrandmarkt, berichtete die Zeitung «Hürriyet» am Montag.

Sowohl der Islam generell als auch der Prophet Mohammed hätten klar gegen Zwangsehen Position bezogen

Eine Arbeitsgruppe des Religionsamtes wurde demnach in den Osten und Südosten des Landes entsandt, wo Zwangsehen besonders weit verbreitet sind. Sowohl der Islam generell als auch der Prophet Mohammed selbst hätten klar gegen Zwangsehen Position bezogen, sagte der stellvertretende Behördenchef Mehmet Görmez der Zeitung.

Eine Heirat setze nach islamischem Verständnis den Willen beider Eheleute voraus. In der Türkei ist das staatliche Religionsamt für die Einstellung der Imame, den Betrieb der mehr als 70'000 Moscheen des Landes und den Inhalt von Predigten verantwortlich.

Hadith-Sammlungen sollen auf frauenfeindliche Passagen durchgesehen werden

Erst vor kurzem hatte das Religionsamt erklärt, es wolle die so genannten Hadith-Sammlungen, den Kanon islamischer Überlieferungen, Anweisungen und Verbote, nach frauenfeindlichen Passagen durchforsten, die nach Meinung der Behörde nicht auf Mohammed zurückgehen. Das staatliche Religionsamt der Türkei (Diyanet) ist eine der größten Behörden des Landes. Es ernennt und bezahlt die Imame in den Moscheen, schreibt Musterpredigten, und gibt Fatwas heraus.

Quelle:
Deutsch-Türkische Medienagentur
Ali Yumusak
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