Deutsches Staatsbürgerschaftsrecht sorgt in türkischer Presse erneut für Diskussionen

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Das im Jahr 2000 von der damaligen rot-grünen Regierung reformierte Staatsangehörigkeitsrecht sorgt erneut für Streit. Anlass dafür ist das sogenannte Optionsmodell, nach dem in Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern im Alter von 18 Jahren entscheiden müssen, ob sie Deutsche bleiben und ihre ausländische Staatsangehörigkeit abgeben wollen. Dabei stehen mit dem jetzigen Jahreswechsel die ersten Entscheidungen an. Wie das konservative Massenblatt SABAH heute berichtet, werden bereits in Kürze die ersten Briefe verschickt, die die jungen Heranwachsenden zur Entscheidung auffordern. Entscheiden sie sich nicht, verlieren sie mit 23 Jahren automatisch ihren deutschen Pass. Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD), Kenan Kolat, spricht sich dabei für die Abschaffung des Optionsmodells aus. Dies sei „nicht nur rechtspolitisch wünschenswert, sondern auch verfassungsrechtlich geboten“, so auch Astrid Wallrabenstein von der Universität Gießen in einem Gutachten für den Innenausschuss des Bundestags, über das die HÜRRIYET wiederum berichtet. Es sei inakzeptabel, dass Kinder aus binationalen Ehen zwei Pässe haben können - in Deutschland geborene Kinder von Ausländern aber nicht. Diese Ungleichbehandlung sei nicht mit dem Gleichheitsgebot des Grundgesetzes vereinbar, so die Zeitung.

Quelle:
Deutsch-Türkische Medienagentur
Ali Yumuşak
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