Die liberale MILLIYET fragt sich heute, ob die deutschen Behörden, genauso „nachlässig“ im Fall des früheren Guantanamo-Häftlings Murat Kurnaz gehandelt hätten, wenn er die deutsche Staatsangehörigkeit besessen hätte. Damit sieht sich die Zeitung in Einklang mit den Aussagen des Vizepräsidenten der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD), Seref Erkayhan, der die damalige rot-grüne Bundesregierung beschuldigte, die Sache „unter den Teppich gekehrt“ zu haben. Dieser „sensationelle Vorfall“ sei ein erneuter Beweis dafür, dass die Deutschland-Türken weiterhin nicht als Teil dieser Gesellschaft wahrgenommen werden, so Erkayhan. Die SABAH fragt unterdessen, ob die Angelegenheit Bundesaußenminister Steinmeier um seinen Posten bringen wird. Dabei macht sie auf die Stimmung in den deutschen Medien aufmerksam, die sich nahezu einig seien, dass Steinmeier Informationen vorenthalte und sich in einer „grauen Zone“ bewege.
Ali Yumuşak
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