Pisa - Jugendliche mit Migrationshintergrund

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Der Anteil von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Deutschland liegt bei 20,6 Prozent. Sie schneiden in allen Bereichen deutlich schwächer ab als deutsche Schüler. Dies zeigt die gestern von der OECD veröffentlichte Pisa-Studie. Auffällig im internationalen Vergleich ist, dass Jugendliche der ersten Generation, bei denen noch beide Elternteile im Ausland geboren wurden, der Jugendliche aber selbst in Deutschland geboren ist,  noch erheblich ungünstigere Werte erreichen als später eingewanderte Jugendliche.

Obwohl diese ihre Schulzeit in deutschen Schulen verbracht haben. Die ausländischen Kinder der ersten Generation liegen zwei Schuljahre hinter dem deutschen Durchschnittswert zurück, eingewanderte Kinder hingegen nur ein Schuljahr. Die meisten ausländischen Jugendlichen besuchen Hauptschulen, nur ganz wenige Gymnasien. 

An "Program of International Students Assessment 2003" vor, kurz Pisa  2003 nahmen 41 Staaten teil. Von den 30 OECD-Ländern wurden nur 29 gewertet: In Großbritannien war die Stichprobe zu klein. Insgesamt wurden 250 000 Schüler getestet. In Deutschland haben 4660 Schüler aus 216 Schulen teilgenommen, die nach dem Zufallsprinzip ausgewählt wurden. Neben dem internationalen Vergleich gibt es in Deutschland auch einen Vergleich der 16 Bundesländer. Die Erweiterungsstudie Pisa E wird im September 2005 vorgestellt. Die Statistik ist so als einigermaßen repräsentativ zu werten.

Man kann ganz deutlich sehen, dass die Bildungsträger Hauptglied in der Kette der Integrationsfaktoren für Ausländer in Deutschland sind und sein müssen.  Dennoch wurde für diese Schülergruppe zwischen Pisa I und Pisa II nichts unternommen. 

Sehen wir zum Beispiel nach Nordrhein Westfahlen. Die Sprachfrühförderung für Kinder und jugendliche mit Migrationshintergrund  ist eine der zentralen integrationspolitischen Initiativen der rot-grünen Landesregierung. Doch Kritiker bezeichnen das Förderprogramm als unzureichend
Zwar sind schulvorbereitenden Kurse für Kinder und jugendliche mit Migrationshintergrund mit mangelhaften Deutschkenntnissen eine der wirksamsten Maßnahmen, die von der rot-grünen Landesregierung auf den Weg gebracht wurden. Doch leidte die Durchführung der Kurse ganz erheblich unter gewissen bürokratischen Mängeln der zuständigen Landschaftsverbände, die die Kurse im Auftrag der Landesregierung durchführen. So waren die zuständigen Lehrer im vergangenen Jahr zwei Tage vor Kursbeginn von dessen Stattfinden unterrichtet worden.

Die Kurse, die seit 2002 von der Landesregierung gefördert werden, umfassen in der Regel 120 Unterrichtsstunden. In einem Zeitraum von rund sechs Monaten sollen überwiegend ausländische, aber auch deutsche Kinder mit Sprachdefiziten, auf ihren Einstieg in die Grundschule vorbereitet werden.
Insgesamt steht zu befürchten, dass es mit der Umsetzung der Kurse zur Förderung der Integration nach der Integrationskursdurchführungsverordnung (IntV) nicht viel glatter laufen wird. Gerade wenn man bedenkt, dass diese schon am 1.1.2005 beginnen sollen. Nach der IntV ist die Zulassung als Träger von Integrationskursen gesondert zu beantragen. Zuständig ist nach § 1 IntV das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamfl).

Mehr Informationen zur Zulassung von Trägern finden sie auf den Seiten des Bundesamts <...>