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Berlin: Senat verwirklicht mit Vivantes Ausbildungsprogramm für junge Migranten mit nur befristeter Aufenthaltserlaubnis

BERLIN - Das Land Berlin hat in einem beispielgebenden Projekt zusammen mit dem Vivantes Netzwerk für Gesundheit von den Möglichkeiten der §§ 4, 39 ff. AufenthG Gebrauch gemacht und so fünf jungen Migrantinnen die Möglichkeit einer Berufsausbildung gegeben.

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Die betreffenden Jugendlichen sind Inhaber einer befristeten Aufenthaltserlaubnis, mit der sie normalerweise keinen Beruf erlernen dürfen. Das Integrationsprojekt haben Vivantes-Chef Holger Strehlau-Schwoll, die Senatorin für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz, Heidi Knake-Werner, und der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Frauen, Harald Wolf, vor zwei Wochen der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Rahmen der Veranstaltung unterschrieben die jungen Mädchen ihre Ausbildungsverträge zur Gesundheits- und Krankenpflegerin.

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Die Schaffung der rechtlichen Voraussetzungen wurde insbesondere von der Equal Entwicklungspartnerschaft „bridge – Brücke zur Reintegration durch grundlegende Kompetenzentwicklung“ vorbereitet, die jugendliche Flüchtlinge betreut und sie beruflich qualifiziert. Die Entwicklungsgesellschaft half in enger Zusammenarbeit mit den Senatsverwaltungen und beständiger Abstimmung mit dem Integrationsbeauftragten des Landes Berlin dabei, eine Reihe von Rechtsfragen zu klären, um überhaupt den fünf Mädchen die Teilnahme am Bewerbungsverfahren zu ermöglichen. Neben sozialer Beratung wurden die Migrantinnen darüber hinaus beispielsweise durch Rechtschreib- und Mathematikkursen auf den Berufseignungstest vorbereitet – je nachdem, wo die einzelne Bewerberin ihre Schwäche hatte. Außerdem absolvierten die Jugendlichen Praktika in Vivantes-Einrichtungen. So konnte nicht nur der Krankenhauskonzern sich ein Bild von den Bewerberinnen machen, sondern sie selbst auch ihren Berufswunsch hinterfragen.

Vivantes-Chef Holger Strehlau-Schwoll erklärte: „Wir freuen uns, diesen jahrelang geduldeten Flüchtlingen eine Ausbildung in der Pflege anbieten zu können. Sicher ist dies ein Stück soziales Engagement – es ist auch für uns immer wichtiger, qualifiziertes Personal mit Migrationshintergrund zu haben. Denn der Anteil der Patienten, die zugewandert sind, steigt stetig – und darauf stellen wir uns als kommunales Krankenhaus mit Versorgungsauftrag ein.“ Vivantes ist mit rund 700 Auszubildenden und einer Quote von 7,5 Prozent einer der größten Ausbildungsbetriebe Berlins.

Heidi Knake-Werner, Senatorin für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz, erläuterte: „Das hier vorgestellte Beispiel macht besonders gut deutlich, dass geglückte Integration für die gesamte Gesellschaft von Gewinn ist. Es ist unser erklärtes Ziel, der Perspektivlosigkeit vieler jugendlicher Flüchtlinge ein Ende zu setzen. Das Angebot von Vivantes, diesen Jugendlichen eine realistische Chance für einen Start ins Berufsleben zu geben, ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung und sollte anderen Unternehmen Vorbild sein. Dafür müssen jedoch insbesondere rechtliche Integrationshürden für langjährig geduldete Flüchtlinge beseitigt werden. Ich erwarte deshalb vom Integrationsgipfel der Bundesregierung positive Signale für ebensolche Ansätze.“

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Harald Wolf, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Frauen betonte: „Das Projekt von Vivantes zeigt auf vorbildliche Weise: Arbeit und Ausbildung sind der Königsweg zur geglückten Integration. Dieser Weg ist keine Einbahnstraße. Wir können von Einwanderern und Flüchtlingen das Bemühen um Integration nur dann glaubwürdig fordern, wenn wir ihnen auch die Türen öffnen, also Ausbildungs- und Erwerbschancen bieten. Das ist unsere Forderung an den Integrationsgipfel der Bundesregierung.“