Fischer, Untersuchungsausschuss, VG Berlin, Kober

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Wegen eines «Ehegattenprivilegs» für den früheren Büroleiter von Außenminister Joschka Fischer kam es nach Informationen von stern.de, dem Online-Dienst des Magazins stern, zu einem bislang unbekannten internen Konflikt im Auswärtigen Amt. Fischer ließ seinen damaligen Büroleiter Martin Kobler im August 2003 als Botschafter nach Kairo versetzen. Als Gesandte und damit zweite Person in der Botschaftshierarchie schickte das Außenministerium Koblers Ehefrau Britta Wagener nach Kairo. Sie amtierte bis dahin als Referatsleiterin in der Abteilung für Globale Fragen des Auswärtigen Amtes.

Nach Informationen von stern.de kam es wegen dieses bislang einmaligen Vorgangs auf einer Personalversammlung des Ministeriums im Dezember 2004 zu Protesten. In Anwesenheit von Minister Fischer beschwerte sich ein Diplomat über Koblers «Ehegattenprivileg" und verwies auf mögliche Interessenkonflikte. Ein Kairoer Botschaftsmitarbeiter habe deswegen sogar eine Klage beim Verwaltungsgericht in Berlin eingereicht, heißt es im Auswärtigen Amt.

Das Auswärtige Amt wollte sich gegenüber stern.de nicht zu dem Konflikt äußern. Kobler soll am Donnerstag in Berlin vor dem Visa-Untersuchungsausschuß des Bundestages aussagen. Er war offenbar frühzeitig über die Missstände bei der Visa-Vergabe informiert.

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