Wahlkampf, Parteispenden, Verbraucher, Bundestagswahl 2005

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Verbraucher unterstützen Parteien durch Konsum bei bestimmten Herstellern und Dienstleistern auch im Wahlkampf zur Bundestagswahl 2005. Wer den Strom von Eon bezieht, unterstützt die CDU. Wer bei Tchibo kauft finanziert die SPD. Allianzversicherte sponsern beide großen Volksparteien. Ein kurzer Überblick über die Statistiken wie Unternehmen in Deutschland in der letzten Legislaturperiode welche Parteien mit Zuwendungen bedachten.

Es hat nach außen hin in alter Tradition den Anschein, in Deutschland wären Politik und Wirtschaft sauber getrennt. Ob das für eine funktionierende Demokratie notwendig ist oder nicht kann dahingestellt bleiben, jedenfalls ist hinter vorgehaltener Hand jedem klar, dass Zuwendungen fließen. Schließlich ist das ja auch nicht verboten. Parteispenden über 50.000 müssen lediglich gekennzeichnet werden. Der mündige Souverän (und natürlich auch die Souveräninnen) hat jederzeit die Möglichkeit sich beim Deutschen Bundestag darüber zu informieren, welche der Firmen, bei der er Autos, Strom und Waren des täglichen Bedarfs kauft, welcher Partei nahe stehen. Jetzt im Wahlkampf und vor einer für Deutschland richtungweisenden Wahl sollte man da genau schauen.

Die Firmen sind mit den Veröffentlichungen zurückhaltender. Zum einen ist da die Angst vor Verbraucherboykotten. Was würde zum Beispiel Tchibo machen, wenn Rentner und Mittelstand nicht mehr monatlich die Wohnung mit den Waren des Kaffeerösters runderneuern würden, weil sie sich als eher konservative Wählerschaft von den großen SPD Plakaten im Tchibo-Shop und auf der Internetseite verprellt fühlten. Tchibo spendete seit 2002 200.000 ? für Deutschlands Sozialdemokratie. Zum anderen ist da die Sorge, es sich mit den einen oder anderen Politgrößen zu verderben. Daher unterstützte zum Beispiel die Allianz Versicherung die Parteien zu annähernd gleichen Teilen ? CDU und SPD erhielten im genannten Zeitraum 120.000 ?, die CSU 60.000 und die FDP 50.000 ?. Eine gewisse Nähe zum Firmenhauptsitz wird hier aber genauso wenig verleugnet wie etwa bei BMW: CDU 227.000 ? CSU 269.000 ? SPD 137.000 ? FDP 166.000 ?. Ähnlich nur üppiger hält es die Deutsche Bank: CDU 551.000 ? CSU 0 ? SPD 200.000 ? FDP 300.000 ?. Porsche zahlte je 200.000 ? an SPD und CDU. Daimler je 450.000 ?

Kunden von Bosch, Commerzbank, dem Pharmakonzern Atlanta AG (und die dahinter stehende Stiftung der Familie Quandt 770.000 ?) und dem Bankhaus Oppenheimer können sich dagegen ganz sicher sein, dass aus dem durch sie erwirtschafteten Gewinn ausschließlich konservative Parteien unterstütz werden. Informieren Sie sich also genau, wählen Sie nicht nur Ihren Fleischer und Ihr Autohaus nach politischer Couleur ? kaufen Sie auch die richtigen Produkte!

Wir wünschen Ihnen eine schöne Wahlzeit ? überlegen Sie sich Ihre Entscheidung gut ? dies wird für Deutschland eine richtungweisende Wahl.

weiterführende Links:
Gesetze über die politischen Parteien