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Türkei Deutschland, Doppelpass, Fußball-WM 2006 - Die Welt zu Gast bei Freunden - Fifa

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Die Welt zu Gast bei Freunden: Türkei darf nicht an der Fußball-WM 2006 in Detuschland teilnehmen - zu wenig Doppelpass?

Trauer und verletzter Nationalstolz befielin Deutschland lebende Türken und türkischstämmige Deutschen mit oder ohne doppelten Pass. Das Fußball-Nationalteam der Türkei scheiterte gestern in einem dramatischen Duell auf dem Weg zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland an der Schweiz. Übergriffe auf Zuschauer machten einen schlechten Eindruck.

Die Türkei gewann zwar 4:2. Dieser Sieg reichte jedoch nach dem 0:2 gegen die Schweiz im Hinspiel nicht aus. Insbesondere der belgische Schiedsrichter sorgte mit seinen Entscheidungen in Kreuzberg, der zweiten Heimat für Zehntausende von Türken, für Unmut. Nach dem Schlusspfiff ist es in Istanbul zu schweren Ausschreitungen gekommen. Spieler der Gäste wurden durch Sicherheitskräfte und türkische Ersatzspieler tätlich angegriffen. Nach Spielschluss mussten die Eidgenossen buchstäblich in die Kabine flüchten und wurden so in ihrem Jubel über die insgesamt achte WM-Teilnahme getrübt. Nach türkischen Berichten soll Bejamin Huggel die skandalösen Vorfälle durch einen Tritt eingeleitet haben. In der Folge erlitt Ersatzspieler Stephane Grichting einen Tritt in den Unterleib und musste zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht werden, Torwarttrainer Erich Burgener wurde von Wurfgegenständen getroffen und kassierte ein blaues Auge.

Fifa-Präsident Josef Blatter kündigte ein hartes Durchgreifen des Weltverbands an. Für die Türkei könnten die Vorkommnisse drastische Folgen haben. Von der Suspendierung des türkischen Verbandes oder sogar einem Ausschluss der Türken von der übernächsten WM 2010 sei alles möglich, sagte der Schweizer in einem Interview.

Für Türken ist wie für Deutsche Fußball eine Sache der Ehre ja Fußballfanschaft ist Leitkultur. DPA zitiert eine 32 Jahre alte Friseuse aus Kreuzberg: "Wir hatten uns sehr viel erhofft für das nächste Jahr." Es läge in der Mentalität der türkischen Mannschaften, schnell auszurasten, obwohl es natürlich verpönt sei, erklärte sie.

In Berlin-Kreuzberg erhitzten die Aggressionen nach dem Spiel auch noch am Donnerstag die Gemüter: "Der Schiedsrichter sollte mit gebrochenem Bein im Krankenhaus liegen -nicht ein Spieler", sagte eine 31 Jahre alte Hauswirtschaftlerin in der Adalbertstraße. Doch nicht alle verloren die Nerven wie einige Akteure in Istanbul: ""Ich bin Gegner dieser Gewalt. Das ist Barbarei", meinte ein 45 Jahre alter türkischer Fotograf. ( Interview des Nachrichtensenders N-TV).


Die meisten Türken in Kreuzberg werden die WM aber wohl trotz ihres verletzten Ehrgefühls verfolgen und sehr wahrscheinlich für Ihr Heimatland Deutschland jubeln. Sie sind ja schon lange nicht mehr nur zu Gast bei Freunden ;)

Zum Thema Doppelpass - Doppelte Staatsangehörigkeit siehe auf diesen Artikel.