Türkei hofft auf Zypern-Referendum

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Die Türkei setzt sich dafür ein, dass ein Referendum über die Wiedervereinigung Zyperns Anfang 2012 stattfindet. Dies erklärte dertürkische Außenminister Ahmet Davutoğlu während eines Besuchs in Nordzypern.

"Wir hoffen, bis zum Ende des Jahres eine Lösung für das Zypern-Problem gefunden wird und in den ersten Monaten des nächsten Jahres ein Referendum stattfindet, damit Zypern die EU-Ratspräsidentschaft als geeinter Staat angehen kann, der die gesamte Insel repräsentiert", so Ahmet Davutoğlu.
Zypern wird die EU-Ratspräsidentschaft in der zweiten Jahreshälfte 2012 übernehmen.

Die Türkei hält die Nordhälfte Zyperns seit 1974 besetzt, seit das türkische Militär auf den nördlichen Teil der Insel eindrang und somit auf die damalige Militärjunta in Athen reagierte. Die Türkei ist der einzige Staat, der Nord-Zypern anerkennt. Der Zypern-Konflikt gilt als größtes Hindernis für eine weitere Annäherung der Türkei an die EU. Der griechisch-zyprische Süden erklärt, dass die Türkei nicht beitreten könne, bis der Konflikt beigelegt ist.

Die EU erwartet, dass die Türkei das sogenannte Ankara-Protokoll umsetzt, also die Öffnung der See- und Flughäfen für Waren aus der Republik Zypern.

UN setzt Frist bis Oktober

"Eine Lösung wird dem östlichen Mittelmeerraum echten Frieden bringen und Europa wirklich einen", erklärte Davutoğlu während einer Pressekonferenz mit dem Präsidenten Nord-Zyperns, Dervis Eroğlu. Man hoffe, dass bis Ende des Jahres eine "umfassende Einigung" über die Bedingungen einer Wiedervereinigung der geteilten Mittelmeerinsel erzielt werden kann.
Am Donnerstag hatte UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon bei einer Gesprächsrunde in Genf Eroğlu und dem Präsidenten Zyperns und Führer der griechischen Mehrheitsbevölkerung, Demetris Christofias, eine Frist für eine Einigung bis Oktober gesetzt. 2004 wurde ein UNO-Wiedervereinigungsplan von den griechischen Zyprioten in einem Referendum abgelehnt.
Die türkischen Zyprioten hatten für den Plan votiert.

Quelle: EurActiv.de vom 11.07.2011