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In der Milliyet wird Dr. Eckhard Cuntz, deutscher Botschafter in Ankara, in einem Interview zu der Situation in der Türkei bezüglich der PKK-Anschläge befragt. Zuvor wird jedoch an die Fernseh-Spendenaktion für das Militär vor etwa 12 Jahren erinnert, die durch die Verweigerung von deutschen Geldtransaktionen hervorgerufen wurde. Im Folgenden das Interview zusammengefasst:

Die "Verordnung über den Zugang ausländischer Hochschulabsolventen zum Arbeitsmarkt(Hochschulabsolventen-Zugangsverordnung - HSchulAbsZugV)" vom 9. Oktober 2007 (BGBl. I S. 2337) trat am 16. Oktober 2007 in Kraft. sie erleichtert den Arbeitszugang für Hochschulabsolventen, indem auf die Vorrangprüfung verzichtet wird.

Nahezu alle in Deutschland erscheinenden türkischen Zeitungen haben am Wochenende mit Festtagsstimmung auf den in Mannheim veröffentlichten Beschluss des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg reagiert, wonach die Stadt Rastatt wieder Klassenzimmer für den muttersprachlichen Unterricht ausländischer Kinder zur Verfügung stellen muss. Damit wurde der Beschwerde türkischer Eltern gegen ein Urteil des Verwaltungsgerichts Karlsruhe statt gegeben. Der Rastatter Gemeinderat hatte vor knapp einem Jahr beschlossen, in städtischen Schulen keine Räume mehr für den Zusatzunterricht bereitzustellen. Muttersprachlicher Unterricht sei ein Hindernis für die Integration in die deutsche Gesellschaft, so die Begründung damals. „Türkisch siegt“, titelt die HÜRRIYET und meint, dass „man gewonnen hat, weil man Widerstand leistete“. Auch die TÜRKIYE zeigt sich überglücklich und macht dafür in ihrem Titel „die beispiellose Solidarität“ der türkischen Bürger untereinander verantwortlich

Die liberal-islamische ZAMAN berichtet heute deutlich aufgebracht über eine neue Verordnung in Baden-Württemberg, die heute in Kraft tritt und vorsieht, dass in dem Bundesland künftig Führerscheine nur an Personen vergeben werden, die der deutschen Sprache mächtig sind. Das Land, „dass sich durch das Verbot des Muttersprachen-Unterrichts für türkische Kinder und den ‚Gesinnungstest’ für Muslime bei der Einbürgerung den Ärger von Migranten provoziert hat“, komme nun mit einer neuen Hürde, so die Zeitung. Demnach müssen Anwärter auf einen Führerschein in dem Land auch Deutsch-Kenntnisse nachweisen.
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