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Bis zu zwei Dutzend türkische Kampfflugzeuge haben in der Nacht zum Sonntag das Hauptquartier der Terrororganisation PKK im Nordirak bombardiert. Bei den Luftangriffen wurden vor allem Kommunikationseinrichtungen der Organisation zerstört. Laut Angaben sei das PKK-Hauptquartier im Berg Kandil dem Erdboden gleichgemacht worden. Wie der erste türkische Vorstoß vor zwei Wochen basierte auch die Militäraktion vom Sonntag auf Geheimdienstinformationen der USA.

Kurz nach Mitternacht waren die Kampfflugzeuge vom Typ F-16 von dem Stützpunkt in Diyarbakir aufgestiegen. Der Angriff auf die PKK-Stellungen in den Kandil-Bergen rund hundert Kilometer tief auf irakischem Territorium dauerte mehrere Stunden.

Nach Angaben des Militärs griffen die Kampfflugzeuge ausschließlich Stellungen der PKK an. Zudem hätten Bodentruppen das Grenzgebiet beschossen, in dem sich Schätzungen zufolge 3000 PKK-Terroristen aufhalten.

Am Wochenende lancierte die türkische Armee ihren ersten großen Angriff auf die Terrororganisation PKK, die sich in den nordirakischen Bergen verschanzt hält. Etwa 100 Soldaten einer Eliteeinheit sind auf nordirakisches Territorium vorgedrungen und haben der PKK schwere Verluste zugefügt, erklärte ein Militärsprecher. Die Armee habe auch Artillerie und sechs Helikopter eingesetzt, um ein PKK-Lager zu bombardieren.

Nach dem Einsatz der türkischen Streitkräfte im Nordirak hat Staatspräsident Abdullah Gül weitere mögliche Einsätze angedeutet. Die Armee habe ein Mandat, sagte Staatspräsident Gül in Ankara vor seinem Abflug nach Pakistan, und sie werde dieses Mandat auch in Zukunft nutzen. (Hürriyet)

Im September 2007 wurden beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 1.771 Asylerstanträge gestellt. Damit ist die Zahl der Asylbewerber im Vergleich zum Vormonat um 147 Personen (-7,7 Prozent) gesunken. Gegenüber dem Vorjahresmonat September 2006 stieg die Zahl der Asylbewerber um 140 Personen (8,6 Prozent).

Die Zahl der Asylerstanträge irakischer Staatsangehöriger ist gegenüber dem Vormonat nur geringfügig von 706 auf 696 gesunken. Die Zahl der irakischen Asylfolgeanträge ging dagegen gegenüber dem Vormonat deutlich von 1.478 auf 642 zurück.

Nach den erneut verheerenden Anschlägen der PKK vom Wochenende, bei dem nach Angaben der türkischen Sicherheitskräfte mindestens 12 Soldaten getötet wurden, eskaliert die Situation im südost-türkischen Grenzgebiet zunehmend. Bei den anschließenden Gefechten an der Grenze zum Irak kamen nach Angaben des Militärs 32 PKK-Kämpfe ums Leben. Dabei überschlagen sich die türkischen Zeitungen heute erneut mit Forderungen nach Vergeltung und Einheitsrufen. „Wir stehen hinter Euch“, titelt die HÜRRIYET an das Militär gerichtet. „Die PKK hat wieder zugeschlagen. Jetzt sind die Augen auf die Regierung gerichtet“, die liberale MILLIYET. Die regierungsnahe YENI SAFAK gibt die Losung aus: „Wir sind alle Soldaten“, und die links-nationale CUMHURIYET: „Es reicht!“. Dabei wird von nahezu allen Zeitungen auf die Worte des irakischen Präsident Talabani aufmerksam gemacht, der auf Forderungen der Türkei, die PKK-Kämpfer auszuliefern, mit folgenden Worten reagiert habe: „Wir liefern der Türkei nicht mal eine Katze aus.“

Nach einer noch unbestätigten Meldung soll das Bundesministerium des Innern den Irak-Erlass verlängert haben. Angesichts der derzeitigen desolaten Sicherheitslage soll das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bei folgenden Personengruppen aus dem Irak von der Einleitung von Widerrufsverfahren weiterhin Abstand nehmen:
- Personen aus dem Großraum Bagdad ohne inländische Fluchtalternative,
- alleinstehende Frauen ohne Familienbindungen,
- Familien mit minderjährigen Kindern,
- kranke Personen und Personen ab einem Alter von ca. 65 Jahren,
- Personen, die sich bereits lange in Deutschland aufhalten, gut integriert sind und keine eigenen Bindungen zu ihrem Herkunftsland haben.

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