Nachrichten Ausländerrecht: Europa und EU

Berlin - Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat sich in einem Interview, das der "Tagesspiegel am Sonntag" mit ihm führte, gegen einen EU-Beitritt der Türkei positioniert. Das Interview stand unter dem Thema "Dialog mit dem Islam". Volker Beck, Parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion der Grünen, übte deutliche Kritik an der Haltung und den Äußerungen Hubers.
 

Brüssel/Ankara/Berlin - Am Ende der Woche steht fest: die Europäische Union (EU) will mit der Türkei am 3. Oktober 2005 Beitrittsverhandlungen aufnehmen. Diesem Ergebnis gingen harte Verhandlungen zwischen EU und Türkei sowie zahllose zum Teil heftig geführte Debatten zwischen und in den EU-Staaten voraus.

Das Europaparlament hat sich nach langen und wortreichen Debatten für die Aufnahme von Beitrittsgesprächen mit der Türkei zur Anbahnung einer EU-Mitgliedschaft ausgesprochen. Die Verhandlungen sollten "ohne unnötige Verzögerungen" beginnen, jedoch an eine Reihe von Bedingungen geknüpft werden, forderte das Parlament am Mittwoch in einer Entschließung. Ankara müsse zum Beispiel eine "Null-Toleranz"-Haltung gegenüber Folter einnehmen. Das christliche Europa öffnet sich so dem Islam!

Die Staaten der Europäischen Union sind bereit zu Beitrittsverhandlungen mit der Türkei. Der niederländische Ministerpräsident und amtierende EU-Ratsvorsitzende Jan Peter Balkenende bestätigte am Donnerstagabend in Brüssel, dass eine Einigung erzielt wurde. Die Verhandlungen sollen am 3. Oktober 2005 beginnen. Nach einigen Unterbrechungen des Gipfels am heutigen Freitag und Verlautbarungen verschiedener Länderchefs, hängt eine endgültige Erklärung nunmehr an der Anerkennung Zyperns durch die Türkei. Die CDU scheiterteunter Führung von Angela Merkel mit ihren Ideen erneut bei einem wichtigen Thema auf dem Weg zum Wahlkampf für die Bundestagswahl 2006.

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