Nachrichten Ausländerrecht: Politik Gesetzgebung

Durch eine schnelle Einigung der Koalition auf einen Gesetzentwurf zur Erleichterung der Ausweisung und Ausschluss der Flüchtlingsanerkennung versuchen die Regierungsparteien Handlungsfähigkeit zu demonstrieren. Letztlich ist es nur ein hilfloser Aktionismus, da es ausreichende Regelungen im Ausweisungsrecht gibt, um Rechtsverstößen durch Ausländer wirksam zu begegnen. Nicht die Ausweisung von straffälligen Ausländern schafft Rechtsicherheit, sondern deren Abschiebung. Hier gibt es aber immer noch ein Vollzugsdefizit, sodass die neuen Ausweisungsregelungen nichts an dem weiteren Aufenthalt straffällig gewordener Ausländer in Deutschland ändern werden. Der Gesetzentwurf ist daher nur geeignet, Ressentiments gegenüber Migranten zu befördern und wird damit den rechten Rand des Parteienspektrums stärken.

Der 2016 neu erschiene Band 1 der vorliegenden Textsammlung enthält die vom Deutschen Bundestag und von der deutschen Bundesregierung beschlossenen nationalen Rechtsvorschriften des Aufenthaltsrechts. Es bringt das Werk auf den Stand 1. Dezember 2015. 

Der Referentenentwurf des Bundesministeriums des Innern für ein Gesetz zur Einführung beschleunigter Asylverfahren vom 16.11.2015 wird erneut erhebliche Änderungen des Asyl- und Aufenthaltsrechts mit sich bringen. Ziel der Regelungen ist es, die Asylverfahren von Asylbewerbern, deren Anträge nur geringe Erfolgsaussichten haben, weiter zu beschleunigen. Es knüpft damit an das Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz vom 20. Oktober (BGBl. I S. 1722) an.

Die Satzungsversammlung hat heute in der ersten Sitzung ihrer neuen Legislaturperiode den Fachanwaltstitel für Migrationsrecht beschlossen. Der Beschluss geht auf Vorbereitungen aus der vergangenen Legislaturperiode und einer Initiative von Mitgliedern der Satzungsversammlung, darunter der Präsident des Deutschen Anwaltvereins Ulrich Schellenberg und mehrere Kammerpräsidenten, zurück.

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